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Von lyrisch bis strahlend

Sinfonisches Blasorchester begeistert beim Weihnachstkonzert in der vollbesetzten Herz-Jesu-Kirche

Mehr als 50 Musiker des Sinfonischen Blasorchesters haben vergangenen Sonntag ein Konzert in der Kirche Herz-Jesu gegeben. Ihr nuanciertes, konzentriertes Spiel überzeugte das Publikum.

Es ist eine gute Tradition geworden, das Sinfonische Blasorchester Ludwigshafen in der Herz-Jesu-Kirche. Bester Beweis dafür war am vergangenen Sonntag das proppenvolle Gotteshaus, in dem das Publikum zusammenrücken musste, um allen Besuchern einen Platz zu bieten. Immer zum Vierten Advent spielen die mehr als 50 Musiker hier, um den Menschen eine Auszeit aus der hektischen Vorweihnachtszeit, eine Gelegenheit zur inneren Einkehr wie auch hochkarätigen Musikgenuss zu bescheren.

Von der Empore erklang zum Auftakt das große Blechbläserensemble mit „Denn er hat seinen Engeln befohlen“ in strahlendem, erhabenem Klang. Dirigent Dorian Weißinger hatte das Doppelquartett aus Felix Mendelsohn-Bartholdys „Elias“ für 16 Blechbläser bearbeitet. In markanten Kontrast zu den Blechbläsern intonierte das Sinfonisches Bläserensemble zwei Sätze aus Charles Gounous „Petite symphonie“. Bis auf zwei Hörner nur mit Holzbläsern besetzt, faszinierte der warme Klang wie die kunstfertige Interpretation unter der Leitung Weißingers. Warme Bässe der Fagotte, einschmeichelnde Hörner und Klarinetten, die zarte, verspielte Eleganz der Oboe sowie der Flöte erklangen in der Kirche.

So bereiteten Dirigent und Musiker das Publikum auf die folgenden sinfonischen Darbietungen vor. In Johann Sebastian Bachs „Toccata und Fuge in d-moll“ traten Holz und Blech sowohl gegeneinander als auch in variantenreicher Mischung auf. Die Intention, einen romantischen Orgelklang zu erzeugen, erfüllte sich. Das Werk bot einen grandiosen Übergang zum dritten Satz aus der Sinfonie „Die Tragische“ von James Barnes. Die Komposition des 1949 geborenen US-Amerikaners sollte zum emotionalen Höhepunkt des Konzerts werden. Barnes verarbeitete in dem Werk den Tod seiner Tochter, setzt das Leid und den Schmerz ebenso gekonnt in Musik um wie Hoffnung und Zuversicht. Das Orchester ließ idyllische Momente in lyrischem Ton, zarte Glocken- und Glöckchenspiele mit bombastischen Aufwallungen und Paukenwirbeln Revue passieren. Bestechend war dabei die Dynamik und der starke Kontrast zwischen dem überwältigenden Orchesterklang und den vielen ausdrucksstarken Soloparts. Dorian Weißinger gelang es mit seinem engagierten Dirigat das Spannungsverhältnis der Emotionen, die Tragik des Menschenschicksals eindrucksvoll zu inszenieren.

Aus „Die Rheinpfalz“

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